Die meisten Dinge im Leben passieren oft unvorhergesehen. So unvorhergesehen, dass man es oft gar nicht wirklich glauben kann. Dann verlangt das Leben von einem auch noch, dass man sich just in diesem Moment richtig verhält. Der eine sagt in so einer Situation klar “Ja”. Der Andere wiederum direkt “nein”. Ein Weiterer zaudert “Weiß nicht…”. Genauso ist es mir ergangen, als ich vor ein paar Tagen eine E-Mail mit folgendem Inhalt erhielt: “Terminbestätigung für die erste Teilimpfung Ihrer Corona Schutzimpfung”. Mein “Ja” war unumstößlich. Ich erzählte die frohe Kunde im Freundeskreis. Die Reaktionen waren geteilt. Vom euphorischen “Ja” bis zum strikten “Nein” war alles dabei. Langsam entwickelte sich aus meinem “Ja” ein wackeliges „Weiß nicht…”. Schließlich bin ich chronischer Asthmatiker und unfreiwilliger Eigentümer diverser Allergien.
Bis mich mein Chef mit einem Kollegen und Arzt kurzschloss. Dieser hörte sich meine Fragen an und gab mir folgende Antwort: “Zur Impfung gibt es Folgendes zu sagen: Sie ist super, sie hilft Dir und anderen weiter. Aber Achtung: Bitte Trage zur Impfung ein Stirnband, eine bestätigte Nebenwirkung der Impfung ist, dass die Ohren um 2 cm wachsen. Nimm ein Antihistaminikum und ein Mexalen vor der Impfung, dann kann nichts passieren. Und freue Dich, dass Du die Impfung bekommst.”
Da war es wieder mein unumstößliches “Ja!”. Mit diesem “Ja” im Rücken ging ich zur Impfung. Beim Impfzentrum angekommen traf ich viele ebenso gutgelaunte Mitimpfer. Es herrschte, für diese Zeiten eher selten, eine ausgelassene Stimmung. Ein Mitarbeiter beim Check in begrüßte mich schelmisch mit den Worten: “Sie kommen zur dritten Schutzimpfung?“ Ich verneinte lachend. Bei der Impfung hatte ich riesen Glück und traf auf eine empathische Ärztin. Sie nahm sich Zeit, klärte mich auf und erzählte, dass sie sich zunächst nicht impfen lassen wollte. Erst ihre Eltern stimmten sie um und nun sieht sie weitaus mehr Vor- als Nachteile. Ich hätte meine Impfdosis auch gerne an ältere Mitbürger weitergegen, doch dies unterband sie sofort mit dem Satz: “Freuen Sie sich. Sie wurden auserwählt!” Da beschloss ich dankbar zu sein und mich über meine Impfung zu freuen.
Anschließend verabreichte sie mir die Impfung. Alles ist gut verlaufen. Nach der Impfung wurde ich noch gebeten etwa 15 Minuten zu warten, um etwaige Impfreaktionen zu beobachten. Wieder sah ich durchwegs erleichterte Gesichter. Ein älteres Ehepaar verabschiedete sich freundlich und mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht.
Wie war es mit Nebenwirkungen? Ich spürte leichte ziehende Schmerzen im Oberarm und fühlte mich ein wenig matt. Habe also offensichtlich (wieder einmal) Glück gehabt. Und es ist garantiert kein Vergleich zu einer potenziellen Coronainfektion eines Asthmakranken. Klar ist, dass es immer ein Für und Wider bei diesem heiklen Thema gibt. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Impfung der richtige Weg ist.Also “Ja!”
ps. Die Geschichte mit den Ohren hat der Kollege übrigens frei erfunden.